In vielen Berufen, aber auch im „normalen“ Leben ein No-Go:
knittrige Oberhemden und Blusen.
Wenn unter dem Sacko oder dem Blazer getragen, könnte man sich natürlich die Bügelei einfach machen und nur das sichtbare Vorderteil glätten, aber wehe man muss oder möchte das Jacket ausziehen.:
auweh, was für eine peinliche Situation.
Aber die leidige Bügelei kann man sich doch deutlich erleichtern, wenn man das Bügeln in der unten beschriebenen Reihenfolge durchführt.
Aber seien Sie gewarnt:
auch ein Profi braucht gut und gerne 5 Minuten für ein Hemd.
Hemdenbügeln leicht gemacht:
auch für Bügelanfänger und Bügelmuffel
Gutes Handwerkszeug ist wichtig:
Man nehme ein gutes Dampfbügeleisen oder eine Dampfbügelstation, alternativ ein Trockenbügeleisen mit einem [aawp fields=“B00K5325N2″ value=“link“ title=“Wäschesprenger“] und einen standfesten Bügeltisch, eventuell mit einem [aawp fields=“B0002EXYUM“ value=“link“ title=“Ärmelbrett“].
Welche Temperatur verträgt das Material?
Das Etikett finden Sie entweder unter dem Hemdkragen oder eingenäht in die Seitennaht.
Die Bügeleisentemperatur passend einstellen.
Es gilt die Faustregel, dass man eher mit einer niedrigeren Temperatur beginnen sollte und bei Bedarf später eine Stufe höher schalten kann.
Hemden aus Naturfasern, wie Baumwolle oder Leinen vertragen meistens etwas höhere Temperaturen, dagegen sollten Kunst- oder Mischfasern nur mit leichter Stufe gebügelt werden.
Ein Zeichen für eine zu hohe Temperatur kann sein, wenn das Hemd an der Bügeleisensohle kleben bleibt.
Dies bedeutet in der Regel nämlich, dass das Material bereits angeschmolzen wird.
Ungeschickt ist es auch, Seide, zu heiß zu bügeln.
Empfohlen ist Stufe ⋅⋅.
Seide verschleißt dann irgendwann und das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Jacke bei hochsommerlichen Temperaturen geschlossen bleiben muss, weil das Hemd oder die Bluse sich aufgelöst hat ist.
Gut, wenn man denn eine Bedeckungsmöglichkeit dabei hat, dumm wenn nicht…
(kein Scherz, selbst erlebt 😳 ).
Weitere Empfehlungen für die richtige Bügeleiseneinstellung finden Sie HIER.
Los gehts
Ein paar grundsätzliche Regeln:
- Darauf achten, dass die Bügelsohle sauber ist, sonst gibt es Streifen und Flecken und das Eisen gleitet nicht.
- Immer ein offenes Hemd bügeln, denn wenn man doppellagig bügelt, bekommt die unten liegende Seite Knitter.
- Immer mit den kniffligen und kleinen Flächen anfangen.
- Von weiten zu engen Flächen bügeln.
- Nicht direkt über die Knöpfe bügeln:
diese können bei Hitze zerbrechen oder anschmelzen. - Hinterher aufhängen, damit das Teil auskühlen und gegebenenfalls nachtrocknen kann.
- So geht die Arbeit schneller von der Hand und man vermeidet, bereits Gebügeltes wieder zu verknittern.
- Übrigens:
Je leistungsstärker und qualitativ hochwertiger Ihr Bügeleisen ist (Dampfausstoß und Dampfdruck in Kombination mit der Hitze und Gleitfähigkeit der Bügelsohle), desto schneller geht die Arbeit von der Hand.In der Regel muss dann nur eine Seite gebügelt werden, damit das Teil ausreichend glatt wird und es reicht meist, auch bei dicken und stark verknitterten Teilen, einmaliges Überbügeln.
Die einzelnen Schritte können Sie sich auch unten im Video ansehen.
Da streiten sich die Gelehrten. ob mit Schritt 1 oder Schritt 2 angefangen werden sollte:
beides funktioniert gut.
-
Schulterpasse bügeln
Gebügelt wird erst von innen, dann von außen.Dazu die Schulterpasse an den Schulternähten falten und glatt auf das Bügelbrett legen.
Bis zum Kragen bügeln. -
Hemdkragen bügeln
Erst von links, dann von rechts.Je nach Leistung des Bügeleisens reicht auch nur einmaliges Bügeln von einer Seite.
-
Manschetten und den unteren Teil des Ärmels bügeln
Manschetten erst von links und dann von rechts bügeln.
Den Ärmel innen, soweit Sie kommen, von der Manschette aus nach oben in Richtung Schulter bügeln.
- Armel bügeln
Dazu den Ärmel direkt an den Ärmelnähten längs falten und glatt auf dem Bügeltisch ausstreichen.Jetzt kommt es darauf an, ob Sie Bügelfalten im Ärmel haben wollen oder nicht:
Bügelfalten:
von weit zu eng:
von der Schulter in Richtung Manschette glätten, dabei die Manschetten nach unten straffen, damit die Falten an der Manschette, wo der Ärmel zusammengeführt wird, gut gebügelt werden können.Wenn Sie keine Bügelfalten mögen, nutzen Sie am Einfachsten ein [aawp fields=“B0002EXYUM“ value=“link“ title=“Ärmelbrett“] und bügeln den Ärmel, indem Sie ihn rund um das Ärmelbrett herumbewegen.
Auch hier von der Schulter in Richtung Manschette bügeln.
- Knopfleiste bügeln
Knopfleisten immer erst von links, also von innen, bügeln, dann umdrehen und dann zwischen den Knöpfen nochmal darüberbügeln.Nicht ÜBER die Knöpfe bügeln, die können kaputt gehen und auch die Bügelsohle kann zerkratzt werden, dadurch leidet die Gleitfähigkeit.
Hier bewähren sich dünne Bügelsohlen mit Knopfnut und Präzisionsspitze:
bei einer Knopfnut gibt es eine Aussparung zwischen Bügelsohle und Eisen,
eine Bügelsohle besitzt eine Präzisionsspitze, wenn sie sich nach vorne zu einer Spitze verjüngt.Tipp: Philips Bügelgeräte besitzen eine besonders hochwertige und funktionelle Bügelsohle.
- Vorderseiten bügeln
Von unten in Richtung Kragen.Vorsichtig die Hemdtaschen überbügeln, hier entstehen gerne Falten.
- Endspurt
Den Hemdrücken bügeln.Auch hier von unten nach oben in Richtung Schulterpasse.
- So geschafft, jetzt nur noch zum Abkühlen und Austrocknen aufhängen.
Im Schrank nicht zu dichtgedrängt aufhängen, sonst gibt es wieder Knitter.
Und noch ein Video dazu:
Bildquelle: Fotalia Modern man doing the ironing Datei: #97397792 | Urheber: Studio M;
Video erstellt im Seminar Schwerpunkte der Berufspädagogik am Lehrstuhl für Pädagogik, TUM School of Education. WS13/14 CC BY NC ND |Creative Commons-Lizenz mit Quellenangabe (Wiederverwendung erlaubt)